Winzerkeller Heidingsfeld im Zehnthof

                  Eingang zum Vereinsdomizil des ältesten Deutschen Winzervereins gegr. 1859

                                              Blick in den Winzerkeller

Der Winzerkeller Heidingsfeld ist einer der mächtigen Keller des historischen Zehnthofes in der Klosterstrasse 44 in Heidingsfeld.
Der Zehnthof wurde 1574 vom Würzburger Stift St. Burkard als „Finanzamt" erbaut. Die Heidingsfelder Bauern und Winzer mussten hier als Steuern ihren Groß- und Kleinzehnt an Wein und Getreide dem Burkardstift abliefern, das dafür den jeweiligen Pfarrer für Heidingsfeld stellen musste. 

Der stilvoll von den Mitgliedern in mehr als 2000 ehrenamtlichen Stunden hergerichtete 80 qm große Gewölbekeller bietet 70 Personen bequem Platz. Er ist mit Massiv-Holztischen, Stühlen, Bänken und einer Theke eingerichtet.

Am 16. März 1945 brannte der Zehnthof bis auf den stabilen gewölbten Keller völlig aus. Der Wiederaufbau begann 1952 und wurde nach verschiedenen weiteren Umbauten 1980 in seiner heutigen Form fertig gestellt.

Der trotz Einbau eines Aufzuges etwas verkleinerte ehemals riesige Weinkeller war für die Bedürfnisse des damaligen städtischen Altenheimes immer noch zu groß. 

 

                                                                St. Urban                                                                                  ehemaliges Altarbild
Aus diesem Grund stellte die Stadt Würzburg ab 01. Januar 1989 einen Teil des Kellers dem Winzerverein Würzburg-Heidingsfeld als Domizil zur Verfügung.
Am Sonntag, den 06. Mai 1990 um 15.00 Uhr, wurde nach 15 Monaten Um- und Ausbauzeit der Winzerkeller im Heidingsfelder Zehnthof feierlich eingeweiht und ökumenisch gesegnet. Die Bauleitung hatte der damalige 1. Vorsitzende und heutige Ehrenvorsitzende Erhard Fuchs.  
 
In den Seitennischen der meterdicken Fundamente befinden sich das eindrucksvolle ehemalige Altarbild der Zehnthofkapelle des bekannten Würzburger Künstlers Curd Lessig, sowie eine aus dem 17. Jhd. stammende barocke kniende Figur des Winzerpatrons St. Urban aus Lindenholz und ein kleines Modell der Kirchbergkapelle.

So haben auch wertvolle Vereinsutensilien, die Fahne und das Vereinsarchiv dort ihren Platz gefunden.
Somit hatte der 1859 gegründete und damit älteste deutsche Winzerverein erstmals im 131 Jahr seines Bestehens ein eigenes und angemessenes Vereinsdomizil. 

Heute ist der Winzerkeller aus dem Vereinsleben nicht mehr weg zu denken.
Fachvorträge, Vorstandssitzungen, Vereinszusammenkünfte, Weinproben, literarische Lesungen, Kulturveranstaltungen rund um den Wein, Neujahrsempfänge, Fasenachtsveranstaltungen und Familienfeiern für Mitglieder werden im Keller durchgeführt.